Tigerspring Lablenight (Messy Shelters, One Year One Home, Mata Hari) @ KB18, 08.04.2011
Own Road + Late Night Venture + Nordic Walk @ Råhuset, 08.04.2011
Am ersten Tag dieses Konzertwochenendes geht’s raus in das neue KB18, das dem Besitzer von Lades Kælder gehört, den er vor einiger Zeit schließen musste. Nicht weit davon liegt das Råhus. Da kann man doch wohl mal etwas Konzerthopping in Kødbyen, dem alten Schlachterviertel, betreiben.
Ich starte um 21:00 im KB18. Hier steht die Lablenight von Tigerspring an, der Plattenfirma die u.a. Chimes & Bells und Choir Of Young Believers herausgegeben hat. Am Eingang gibt’s einige gratis CDs und T-Shirts und so darf ein Abend doch anfangen. Weitergehen sollte er dann aber besser nicht, wie an diesem Freitag, denn nicht One Year From Home ist erste Band des Abends, sondern Michael Møller, den man von der egalen Band Moi Caprice kennt. Das bringt meine Planung für den Abend etwas aus dem Konzept und ich sollte mal darüber nachdenken, wie man den dänischen Begriff „Klynke-rock“ übersetzt. Irgendwas wie „Schnulze“. Aber das trifft es nicht ganz, ist nicht so vom Schlager geprägt. Heulsusen-Rock? Vielleicht. Es ist hauptsächlich die Stimmenführung, die es einem kalt den Rücken herunter laufen lässt. Die Texte sind meistens Liebesbelanglosigkeiten, dazu gibt’s gerne banale Akustikgitarre. Zu diesem Genre gehören Bands und Künstler wie Saybia oder Tim Christensen (Dizzy Mizz Lizzy) und natürlich Moi Caprice und es hilft auch nicht unbedingt, dass Michael Møller Roy Orbisons Klassiker In Dreams noch extra schnulzig interpretiert.
One Year From Home mit Frontmann Mads Brinch Nielsen hat gerade die erste EP ”The Strip” in die Läden gebracht. Die hat nicht die besten Kritiken bekommen, sind live aber um einiges besser und ich verlasse gut gelaunt – Messy Shelters sehe ich mir ein anderes mal an – um kurz vor zwölf das KB18 und schaffe es noch gerade zur letzten Band im Råhuset. Leider habe ich Own Road und Nordic Walk verpasst. Aber Late Night Venture entschädigen einigermaßen dafür. Die Musik erhebt sich im Laufe der guten Stunde in luftige Höhen, nur um einen danach wieder brutal in schwerschwingende Täler zu schmettern. Und das ist gut. Endlich mal wieder auf die Fresse nach all dem Folk-Gedöns, den ich mir normalerweise ansehe.
Zurück im KB18 bekomme ich noch das neue Signing von Tigerspring mit. Irgendein Elektropop, die Mata Hari heißt, wenn ich es richtig verstanden habe. Ich red noch n Bischen mit Moogie, der hier plötzlich auftaucht. Der hat morgen Releasefest mit Southern Gothic Tales und wie das lief, erzähl ich dann n ander Mal.
Four sheets to the wind in Copenhagen 